von Tim Schmelcher

Smartphone in 30 Sekunden aufladen

Ob als mobiles Büro oder als Unterhaltungszentrale: Für viele Menschen ist das Smartphone mittlerweile ihr ständiger Begleiter. Wie ärgerlich, dass die Apps, Anwendungen und Updates den Akku so schnell leer saugen und das Handy so häufig an die Ladestation muss. Abhilfe schaffen könnte die Erfindung einer Schülerin aus den USA.

Die 18-jährige Eesha Khare hat nämlich einen „Super-Energiespeicher“ erfunden, der sich innerhalb von nur 30 Sekunden aufladen lässt. Er ist außerdem so klein, dass er in jedes Smartphone passt und rund 10.000 Ladevorgänge lang halten soll. Das ist immerhin das Zehnfache von herkömmlichen wieder aufladbaren Batterien. Für ihre Erfindung hat die Schülerin jetzt einen der Intel Foundation Young Scientist Awards erhalten, der mit 50.000 US-Dollar dotiert ist. Der Akku ihres Mobiltelefons sei oft zu schnell leer gewesen, sagte Eesha Khare dem US-Fernsehsender NBC News. Daher habe sie nach einer Alternative zum herkömmlichen Lithium-Ionen-Akku gesucht.

Eine solche Erfindung würde mit Sicherheit den Mobilfunkmarkt revolutionieren – und das auch in Deutschland. Denn so könnten parallel zur steigenden Datennutzung endlich auch die Akkus der Endgeräte mithalten, die auch bei ausgiebiger Smartphone-Gebrauch nicht mehr jeden Abend ans Ladekabel gesteckt werden müssten. „Das Smartphone entwickelt sich mehr und mehr zur Fernbedienung unseres Lebens“, sagte vor kurzem BITKOM-Präsidiumsmitglied René Schuster. Schnell aufladbare Endgeräte könnten dafür sorgen, dass diese „Fernbedienung“ tatsächlich rund um die Uhr verfügbar wäre und der mobilen Datennutzung einen deutlichen Schub bescheren. Laut einer Cisco-Studie soll der mobile Datenverkehr bis zum Jahr 2017 auf einen weltweiten monatlichen Traffic von 11,2 Exabyte oder jährlich 134 Exabyte anwachsen, Hierzulande soll es dann 188 Millionen Mobilgeräte geben und der Datenverkehr soll um das Zehnfache gestiegen sein. Ein „Super-Energiespender“ für die Endgeräte würde sicher dazu beitragen, dass diese Prognose noch einmal kräftig nach oben korrigiert werden müsste.

Die Schülerin Eesha Khare hofft, dass ihre Erfindung in Zukunft in Smartphones zum Einsatz kommt und dass auch die Automobilbranche davon profitiert. Direkt mit der Erfindung in die Serienproduktion starten kann jedoch noch kein Unternehmen. Bisher ist es der Schülerin nämlich lediglich gelungen, mit ihrem neuartigen Super-Kondensator eine Lampe mit Leuchtdioden zu betreiben. Denn ein solcher Kondensator besitzt eine wesentlich niedrigere Energiedichte als Akkus. Es wird also noch etwas Forschungsarbeit erforderlich sein, bis Smartphones tatsächlich in Sekundenschnelle aufgeladen werden können. Dass das Erreichen dieser neuen Freiheit für die mobile Datenkommunikation nur eine Frage der Zeit ist, gilt aber bei vielen Experten als sicher. Mobilfunkanbieter müssen also auf einen Ansturm gefasst sein, der ein Vielfaches über dem bislang vermuteten liegen wird, und sich mit klugen Partnerschaften rechtzeitig darauf vorbereiten.


((Bildquelle: Intel/Chris Ayers))

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